Was Du heute kannst entsorgen…

Besser im Sinne von „einfacher“ ist natürlich nachfolgenden Generationen das Entsorgen zu überlassen. Übrigens ist Atomenergie mittlerweile grüngewaschen und läuft fortan unter „nachhaltig“ – Orwells-Neusprech lässt schön grüßen! 

Rekapitulieren wir einmal kurz, d. h. seit dem Beginn des sogenannten Atomzeitalters vor gut achtzig Jahren steht die unbeantwortete Frage im Raum, wo der gefährliche Atommüll sicher gelagert werden könnte. Die AKW-Betreiber haben vor wenigen Jahren auch in Deutschland eine Lösung gefunden, wie sie sich aus der Verantwortung stehlen können. Die sogenannten Zwischenlager bekam der Staat quasi geschenkt und auch die Endlagerfrage wurde sozialisiert. Mit anderen Worten: Staat bzw. die Allgemeinheit trägt die unübersehbaren Kosten für mindestens 100.000 Jahre und welcher Staat hat schon einmal 1000 Jahre überdauert? Die Stromkonzerne haben für ihre kurzfristige Gewinnmaximierung auf Teufel komm raus ihre Milliarden verdient und wenn man darüber nachdenkt ist und war Geld von Anfang an eine kollektive Illusion und ist es bis heute nebst der inflationären Tendenzen. Mittlerweile sind Euro und US-Dollar pari, obgleich die USA viel mehr Fiat-Geld „geschöpft“ haben und mit einer Staatsverschuldung laut Schuldenuhr — U.S. National Debt Clock : Real Time (usdebtclock.org).

Übrigens gibt es eine solche Schuldenuhr auch für EU-Europa:
Staatsverschuldung Europa: Echtzeit-Schuldenuhr aller EU-Länder (smava.de).

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Unser tägliches Gedicht gib uns heute...

Burn-Out-Country

 

Der Kanzler spricht von einer Zeitenwende,

vom Mehltau auf den Seelen der Menschen

in einem überreichen Deutschland großer Mobilität,

die jene Trägheit des Herzens begünstigt,

je größer das eigene Haus und Auto ihnen geriet,

geriet ihnen dieses Land aus den Fugen ihrer

übersteigerten Erwartungshaltung,

ihres grenzenlosen Wachstumswahns,

der sie nur noch an digitalen Krücken durchs

Wendeland abschweifen lässt.

Alle, bis auf wenige Außenseiter,

scheinen den Faden verloren zu haben.

Autofreie Sonntage, so der Kanzler, vertragen sich am

besten mit Tagen ohne Nachrichten, ohne Telefone

& anderen High-Tech-Schnickschnack.

Er, der Kanzler, lese privat Gedichte in der Natur draußen

& schreibe auch solche für die geheime Schublade

seiner deutschen Seele.

Eines sei ihm draußen in der Natur jedoch klar geworden:

Es gibt keine richtige Poesie

im falschen Leben, im falschen Land...

Deshalb trete er hiermit von seinem Amt zurück!

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Nicht nur Angst essen Seele auf – auch zuviel Sicherheit ist ein Produkt der Angst!

Mit dem Tauwetter hatte ich allen Ballast von mir geworfen, hauptsächlich belastende Erinnerungen und Gefühle, aber auch materiellen Ballast, der mich an einen Ort, an ein Land gebunden hatte, in dem ich mich von jeher unfrei fühlte. Jetzt war ich alle Sicherheit dieses Landes los, war mein Leben wieder lebensgefährlich und ich auf mich allein gestellt. Damit ging eine neue Lebensintensität einher, die ich lange vermisst hatte. Endlich war ich wieder mit allen Sinnen völlig ich selbst im unendlichen Augenblick angekommen! Ich roch das Meer, das mare nostrum, fühlte die warme Frühlingssonne und den Wind, der den intensiven Geruch des Meeres mit sich brachte. Später sah ich in der Altstadt einen Schwarzafrikaner, der auf einem einfachen Xylophon das "Air" von Johann Sebastian Bach darauf spielte. Hier, im türkischen Teil Zyperns, hörte ich Bach gespielt von einem Afrikaner. Ich setzte mich an einen freien Tisch eines Teehauses und bestellte mir einen Tschai. Von dieser Position aus konnte ich weiterhin den Afrikaner bei seinem musikalischen Spiel zusehen und hören. Auch er war ganz und gar in seinem Augenblick angekommen, was ich an seiner ganzen Körpersprache sehen konnte. Er war mit all seinen Sinnen voll da und hatte mich bereits als jemand wahr genommen, der genau so wach wie er teil dieses Augenblicks war. Als sich unsere Blicke trafen, lächelte er und zeigte das starke Gebiss eines noch jungen Mannes. Beneidenswert, durchfuhr es mich, was für eine Vitalkraft steckt in diesem noch unverbrauchten Leben! Intuitiv hatte auch ich gelächelt, auch wenn mein Gebiss es nicht mit seinem aufnehmen konnte. Ich war immerhin doppelt so alt wie er und konnte noch immer spontan in einen Apfel beißen oder ein paar Kilometer laufen ohne zu keuchen. Trotzdem war ich unzufrieden, nicht im Frieden und Einklang mit meinem Alter, welches letztlich einer ungewollten Zwangsläufigkeit unterlag und den Alterungsprozess anzeigte, der damit verbunden war. Geistig fühlte ich mich jung und körperlich war ich es nicht mehr – ein Widerspruch!

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Abendland – für R.


ER ist,

an seltsamen Tagen

wie diesen,

eine SIE;

dann liegt SIE neben mir im Bett,

ich kann SIE nur riechen,

verstehe dann plötzlich:

SIE ist ein ES -

ES ist der Tod,

sein Geruch,

sein beredtes Schweigen,

ein zärtlich verschwiegenes,

ja ein allwissendes Schweigen!

Manchmal fühle ich seine Liebe,

den Versuch einer Umarmung,

meine Angst davor.


Eines Tages werde ich sie ganz

loslassen,

Alles loslassen,

mich selbst gehen, fallen,

verschwinden lassen,

wieder ohne Namen sein wie damals,

als die Welt noch in Ordnung,

ohne mich war...


Geschrieben am Tag der Heiligen drei „Könige“,

die niemals weltliche Könige,

jedoch Weise & Himmelskundige aus dem

Morgenland waren...



(c) 2015 by Frank-Reginald Wolff 


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