Von den sieben Leben einer totgesagten Katze

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Totgesagte leben länger, liebe Freunde, Feinde, Zeitgenossen! Wer von euch Unbekannten mir zuhören mag, dem erzähle ich gern von meinen Einsichten, bin ich doch in ein Alter gekommen, welches mich zum Erzählen befähigt. Vergesst die Schwätzer, die euch in ihrem Redefluss kaum Gelegenheit zum kleinsten Einwand einräumen, sie sind und bleiben: Langweiler!

Die digitale Technik hat diese Einfältigen darüber hinaus befähigt ungezählte Kreise zu ziehen und Kettenreaktionen auszulösen, die unter anderen "Schietstorms" auslösen können, wie man im Plattdütschen so sagt.

Damit verschwendest du, lieber unbekannter Freund oder Feind, wenn mir diese vertrauliche Anrede gestattet sei, nicht deine wertvolle Lebenszeit - und um die soll es hier in erster Linie gehen, deine hoffentlich sieben Leben!

Es ist früh am Morgen, ein Oktobermorgen, und ich sitze in meiner erleuchteten Liebeslaube, die Sonne ist noch nicht aufgegangen. In der Nachbar(liebes)laube schlummert noch meine kleine Familie, zwei kleine Jungen und eine nur halb so alte geliebte Frau, die meinem Leben Nummer sechs noch das späte Kinderglück schenkte. Nichts ist schöner als die verborgene Pforte zum Paradies der Kindheit wiederzufinden und Einlass gewährt zu bekommen - eine Gnade, wie man in alter Zeit sagte!

Das Paradies ist ein Garten und in ihm tollen Kinder in unendlich dauernden Augenblicken absolut zeitvergessen. Zeit spielt bei ihnen keine Rolle und auch wir müssen diese Kinderkunst erneut lernen, den Verstand ausschalten und die Sinne einschalten: RIECHEN, SCHMECKEN und den Augenblick in seiner totalitären Einheit FÜHLEN - JETZT oder NIE!

Wer jetzt rationale Gründe ins Feld führt, warum er JETZT nicht so kindisch sein kann, hat leider keine Chance die unerträgliche Leichtigkeit der Kindheit erneut zu erleben und wenig bis keine Chance den 7. Katzenhimmel am Ende aller Tage und lege dieses Buch getrost und ohne Bedauern aus der Hand...

Damit hat sich der größte Teil der Menschheit als potentielle Leserschaft quasi sang- & klanglos verabschiedet und tummelt sich wieder in den unendlichen Weiten des geschwätzigen digitalen Weltraums, jenem fiktiven "Cyberspace", in dem Zeitverschwendung der gängige Bitcoin ist!

Du, lieber Echtzeitleser, erspare mir die überflüssige Endung und all das Gendergeschwätz, müssen wir uns doch nicht gegenseitig beweisen wie politisch korrekt wir sind - oder? Wer jetzt empört dieses unfertige Buch in spe aus der fiktiven Hand legt, hat nichts versäumt - und einmal Versäumtes läßt sich nie nachholen. Dies, lieber fiktiver Leser im Jenseits (lieber Rodi), sei besonders dir zugerufen, der du dich um mehrere Katzenleben gebracht hast und dies durch eigene Hand. Wer also "vor der Zeit" gehen möchte, tue dies in eigener Verantwortung und nach Möglichkeit ohne Verzweiflung!

Ich sage und schreibe dies mit großem Bedauern, habe ich doch schon viele Freunde auf diesem schrecklichen Weg verloren. Dabei ist dieser Verlust nicht vergleichbar mit dem Abwerfen von Ballast, was unseren Heißluftballon höher steigen läßt - im Gegenteil: der Verlust erdet uns!

JETZT ruft mich meine erwachte Familie, wohl dem, der eine Familie hat oder wenigstens Gast einer solchen sein darf. Es wird noch genug Zeit vorhanden sein diesen angefangenen Text fortzusetzen und den gesponnenen Fader gemeinsam mit dir fortzuspinnen.

Für heute hab einen schönen Tag mit offenen Sinnen und viel Natur, die dich für vielen entschädigen wird,

herzlichst
yours frankly
Frank & happy family

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